In der Zeitspanne 8 – 14.04.2022 haben zwei Mitglieder des Jugendforums Hermannstadt (DJFH) zusammen mit dem Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien (ADJ), Sebastian Arion, beim von der Jugend Europäischer Volksgruppen (JEV/ZEN) jährliche Osterseminar teilgenommen. Bei der Veranstaltung, die am Knivsberg in Dänemark durchgeführt wurde, haben cca. 20 Minderheiten aus Europa teilgenommen. In seiner jüngeren Vergangenheit hat sich der Knivsberg als ein Treffpunkt verschiedener Minderheitenorganisationen etabliert. Hier wurde etwa 1984 die Jugend Europäischer Volksgruppen JEV gegründet.
Unter dem Motto “growing together – time to think” wurden zwei Workshops gehalten, die am Donnerstag (14. April) mit der Hauptversammlung endeten.
Der erste Workshop “Grænzland 2.0 – TIME TO THINK…again“ hat sich mit dem Potential unseres Grenzlandes befasst. Oft wird die deutsch-dänische Grenzregion als Modelregion in Sachen Minderheitenpolitik hingestellt. Vor zwei Jahren wurden 100 Jahre Bestehen der heutigen Grenze gefeiert. Das Jubiläum einer Grenze, dass für die Einen Freude und die Anderen Trauer bedeutet hat. Die Entwicklung vom einem historischen Konfliktgebiet zu einem europäischen Modellbeispiel für ein gelungenes Miteinander zwischen nationalen Identitäten, Minderheiten und Mehrheiten, wurde oft und viel beklatscht. Doch ist der Beifall berechtigt? In dem Workshop wollte man der Frage nachgehen.
Der zweite Workshop „Minority Identity“ hat sich hauptsächlich mit Identität und Minderheitenrechten befasst. Während des Seminars planten die Veranstalter, dass jeder Teilnehmer seine Identität erkundet und lernt, wie die Zugehörigkeit zu einer Minderheit diese prägt. Es wurde geplant, auch andere Facetten zu erkunden, die Identität beeinflussen können, und Themen wie Geschlecht, LGBTQIA+, Alter, Behinderungen usw. zu diskutieren und darüber nachzudenken, und deren Einfluss auf der persönlichen Identität. Auf dieser Grundlage möchte man die Teilnehmer dazu ermutigen, die Chancen und Herausforderungen aller Ebenen der Identität zu diskutieren.
Der Workshop, der sich intensiv mit der Geschichte der Deutsch-Dänischen Grenzregion beschäftigt, war am 10.04 in Sønderborg im Deutschen Museum zu Gast. Dort kann man hautnah die Ereignisse der vergangenen Jahrhunderte in der Region rund um die deutsche und dänische Minderheit erleben. Am Sonntagabend stand der traditionelle Kulturaustausch, der Exchange Market im Mittelpunkt.
Mit dem guten Spirit des Exchange Markets ging es am nächsten Tag nach Flensburg, um die dortige dänische Minderheit kennenzulernen. Vor allem die Duborg-Skolen war eine echte Überraschung für die Teilnehmer, genauso das Activity Haus, dass jedem eine Beschäftigungsmöglichkeit bietet. Außerdem war die Gruppe auf der Højskole in Jarblund, wo die Teilnehmende des Minority Changemaker Program normalerweise wohnen, wenn sie nicht am Osterseminar der JEV teilnehmen.
Die Seminarwoche endete mit der JEV Hauptversammlung wo im Vorstand die Stellen des Präsidentes, Schatzmeisters, der Kommissar für Kommunikation und der Kommissar Minderheitenrechte und Politik gewählt wurden. Was für die Deutsche Minderheit in Rumänien wichtig bei der Hauptversammlung war ist, dass Andor Barabás, Mitglied der ADJ, für zwei weitere Jahre als Präsident der JEV gewählt wurde.
Eine genau so wichtige Information wäre, dass die ADJ der Herbstseminar 2022 in Zusammenarbeit mit JEV in Hermannstadt veranstalten wird.